Wein wird Bio - Weinbau im Wandel

von Lilo Werbach 14/11/2022
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Wein wird Bio - Weinbau im Wandel

Biologischer Weinbau in Österreich hat in den letzten zehn Jahren deutlich zugelegt. Immer mehr Weingüter arbeiten lieber naturnah und nachhaltig, und das Umweltbewusstsein bekommt bei der Vinifizierung von Weinen einen immer höheren Stellenwert.

Allerdings bedeutet der Verzicht von leicht löslichen Mineraldüngern und Herbiziden in den Weingärten wesentlich mehr Arbeit. Umso erstaunlicher ist, dass die Zahl der Biobetriebe im Weinbau kontinuierlich steigt. Es ist ein allgemeines Anliegen, die Umwelt zu schonen und dadurch die Qualität der Trauben zu erhöhen.

Bei Bio-Winzern gilt: Ein guter Wein wird im Weinberg gemacht und nicht im Keller. Der Verzicht von chemisch-synthetischen Düngemitteln stärkt das Ökosystem im Weinberg. Das Begrünen der freien Flächen mit Leguminosen, die den Boden lockern und ihm auf natürliche Weise Stickstoff zuführen, fördert die Biodiversität im Weinberg. Man stärkt die Reben, indem man sie nicht von vermeintlich störenden Unkräutern befreit, sondern bewusst andere Pflanzenarten daneben sät, die wiederum Nützlinge anziehen und zudem den Boden stärken.

Ziel der meisten Bio-Winzer ist es, sowohl im Weinberg als auch im Keller mit so wenigen Eingriffen wie möglich ehrliche Weine aus besten Trauben zu erzeugen - charaktervolle Weine, die den Boden, das Klima, die Rebsorte und die Handschrift des Winzers widerspiegeln. Viele Weinliebhaber schätzen das sehr, auch aus dem Grund, weil Bio-Weine bekömmlicher sind und weniger Histamin besitzen als konventionell hergestellte Weine. Ca. 16 Prozent der heimischen Weinbaufläche werden biologisch bewirtschaftet, damit gehört Österreich weltweit zu einer der führenden Nationen.