Der Österreichische Weinbauverband schlägt anlässlich der letzten Präsidiumssitzung Alarm: Rekordhohe Produktionskosten, rückläufiger Weinkonsum, überbordende Bürokratie und zunehmender internationaler Wettbewerb setzen die heimischen Weinbaubetriebe massiv unter Druck. Im nun veröffentlichten Positionspapier „Bäuerliche Weinbaubetriebe in Österreich sichern“ fordert der Weinbauverband vom zuständigen Bundesministerium rasche und wirksame Maßnahmen, um die Zukunft des österreichischen Weinbaus langfristig zu sichern.
Die Herausforderungen für die heimischen Winzerinnen und Winzer sind vielfältig: Rückläufiger Weinkonsum, rekordhohe Produktions- und Betriebsmittelkosten, fehlender Bürokratieabbau, zunehmender internationaler Wettbewerbsdruck, begrenzte Pflanzenschutzmöglichkeiten und steigende Preissensibilität der Märkte stellen die heimischen Winzerinnen und Winzer vor enorme Herausforderungen. „Unsere Winzerinnen und Winzer stehen vor einem enormen Spagat zwischen steigenden Produktionskosten und stagnierenden Marktpreisen“, erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident des Österreichischen Weinbauverbands. „Gleichzeitig wächst der administrative Druck – das ist für viele Betriebe schlicht nicht mehr machbar und auch nicht leistbar. Zugleich ist der Weinbau nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein wesentlicher Teil unserer Kultur, unserer Landschaft und unserer Identität“.
Die Weinwirtschaft trägt nicht nur erheblich zum Bruttoinlandsprodukt bei, sondern ist auch ein entscheidender Faktor für den Tourismus, die regionale Stabilität und den Erhalt der Kulturlandschaften. Der Österreichische Weinbauverband appelliert daher eindringlich an das zuständige Bundesministerium, die Anliegen der Weinwirtschaft ernst zu nehmen und folgende, notwendige Maßnahmen rasch umzusetzen:
1. Bürokratie abbauen – bäuerliche Weinbaubetriebe erhalten
Überbordende Auflagen, Genehmigungsverfahren und Dokumentationspflichten setzen besonders kleinstrukturierte Betriebe unter Druck. Der Weinbauverband fordert verlässliche und langfristige Rahmenbedingungen sowie einen konsequenten Bürokratieabbau, damit die Winzerinnen und Winzer ihre unternehmerische Handlungsfähigkeit zurückgewinnen.
2. Neue Impulse für den Weinmarkt setzen
Angesichts der prekären Marktsituation braucht es verstärkte Vermarktungsmaßnahmen und flexible Finanzierungsinstrumente. Der Verband fordert eine Intensivierung der Werbemaßnahmen der Österreich Wein Marketing GmbH (ÖWM) und eine rasche, unbürokratische Umschichtung von rund 5 Mio. Euro an nicht ausgeschöpften EU-Mitteln, um gezielt auf Marktveränderungen reagieren zu können.
3. Europäische Erfolge national umsetzen
Die EU hat wichtige Maßnahmen beschlossen – von Förderprogrammen über die Entlastung des Rotweinmarktes bis hin zu klaren Regeln für alkoholfreie Weine. Der Weinbauverband fordert deren einfache, nachvollziehbare und unbürokratische Umsetzung in Österreich, um den Betrieben rasch spürbare Entlastung zu verschaffen.
4. Pflanzenschutz sichern – Ernten und Existenzen schützen
Die Zulassung dringend benötigter Pflanzenschutzmittel stockt, praktikable Alternativen fehlen. Ohne wirksame Lösungen drohen massive Ernteausfälle. Der Verband fordert daher die zügige Zulassung wirksamer Pflanzenschutzmittel, um gesunde Reben und stabile Ernten zu sichern.
Das Positionspapier „Bäuerliche Weinbaubetriebe in Österreich sichern“ können Sie unter folgendem Link herunterladen: www.lko.at/media.