Jedes Jahr findet am 22. Oktober der Tag des Sekt Austria statt und läutet die prickelndste Zeit des Jahres ein. Zahlreiche Sekthersteller öffnen von 18. bis 22. Oktober ihre Kellereien für Besucher und locken mit einem vielfältigen Programm.
Wie Sekt zu seinem Namen kam
Über die Herkunft des Worts Sekt gibt es verschiedene Annahmen. Eine davon bezieht sich auf lateinisch „siccus“, welches für trocken steht. Daraus entwickelte sich in Italien „vino secco“ und in Spanien „vino seco“. In England entstand daraus das Wort „sack“, welches sich allerdings meist auf trockenen Sherry bezog. Eine Anekdote soll dem Wort Sekt schließlich zur angesagten Bezeichnung für Schaumwein im deutschen Sprachraum verholfen haben.
Demnach besuchte der Berliner Schauspieler Ludwig Devrient in der Zeit zwischen 1815 und 1825 allabendlich eine Weinstube und trank dort Champagner. Seine Paraderolle war Falstaff in Shakespeares Heinrich IV, welcher in der Originalfassung gerne dem „sack“ zusprach. Eines Abends zitierte Devrient nach der Vorstellung lautstark: „Bring er mir Sekt, Bube – ist keine Tugend mehr auf Erden?“. Statt dem verlangten Sack, also Sherry, brachte ihm der Kellner aber wie immer Champagner. Das so entstandene Modewort verbreitete sich rasch und mutierte im Laufe der Zeit zu Sect oder auch Seckt, bis es 1925 als Sekt rechtlich verankert wurde.
Die Geschichte von österreichischem Sekt und Sekt Austria
Österreichischer Sekt ist seit Mitte des 19. Jahrhunderts Teil der traditionsreichen österreichischen Weinkultur. Internationale Bedeutung genoss er bereits Ende des 19. Jahrhunderts. 1842 begann Robert Alwin Schlumberger in Bad Vöslau mit der Schlumberger-Champagner Produktion, nachdem er der Liebe wegen seine Position als Kellermeister im Champagnerhaus Ruinart aufgegeben hatte.
20 Jahre später wurde österreichischer Sekt von Schlumberger anlässlich der Weltausstellung in England auf der Weinkarte im Palast von Königin Viktoria geführt und fand darüber hinaus auf zahlreichen Luxus-Passagierschiffen großen Anklang. 1890 nahm Johann Kattus in Wien die Sektproduktion auf und belieferte Kaiser- und Fürstenhäuser in ganz Europa, Kaiser Franz-Josef von Österreich soll sogar jeden Sonntag eine Flasche Sekt von Kattus genossen haben.
Damals wurde noch von österreichischem Champagner gesprochen, was seit dem Friedensvertrag von Versailles im Jahr 1919 den Produzenten in der Champagne vorbehalten ist. Seit 1995 wird bei flaschenvergorenem Sekt von „Méthode Traditionelle“ (traditionelle Methode) gesprochen, da nach EU-Recht außerhalb der Champagne die Bezeichnung „Méthode Champenoise“ nicht mehr zulässig ist.
Mit 26. Jänner 2022 trat eine neue Verordnung in Kraft, welche die Umbenennung von Österreichischem Sekt geschützten Ursprungs (g.U.) auf Sekt Austria sowie die Adaptierung der dreistufigen Pyramide umfasst.
Programm: https://www.sektaustria.at/de/rund-um-sekt/sekt-austria-tag-des-oesterr…