Winzerinnen-Duo aus Sooß feiert Jubiläum

von Alexandra Otto 09/08/2024
Nachrichten
Winzerinnen-Duo aus Sooß feiert Jubiläum

Seit mehr als 120 Jahren produziert die Familie Schwertführer im Weinort Sooß ihre eigenen Weine. Mit der Marke „Die SCHWERTFÜHRERinnen“ vertreten die Schwestern Kerstin und Sigrid die fünfte Generation der erfolgreichen Winzerfamilie aus dem Herzen der Thermenregion. Heuer feiern die beiden das 10-jährige Jubiläum ihrer eigenen Weinlinie und stellen pünktlich zu diesem runden Geburtstag ihren neuen Rosé Rosa Wolke vor.

Die Liebe zum Weinbau wurde Kerstin (28) und Sigrid (31) bereits in die Wiege gelegt, denn wie in der Weinbaufamilie üblich, bekam jede der beiden Schwestern zu ihrem achtzehnten Geburtstag je 1,5 Hektar Weingarten geschenkt. 2014 fiel damit der Startschuss für Die SCHWERTFÜHRERinnen. Eines war dem Duo von Beginn an klar: „Wir wollten aus dem Schatten unseres Vaters hervortreten, der bereits zahlreiche Auszeichnungen für seine Weine erhalten hat, und unsere eigene Linie kreieren,“ sagt Sigrid. Und der Erfolg gibt ihnen Recht. Knapp 150 Prämierungen haben die beiden seither für ihre Weine erhalten. Und auch über eine SALON Wein-Auszeichnung durften sie sich bereits freuen: 2023 erhielt ihr Chardonnay Dassy Reserve im härtesten Weinwettbewerb des Landes das begehrte SALON-Siegel.

Mit ihrem neuen und insgesamten zweiten Rosé Rosa Wolke beweisen die Jungwinzerinnen erneut, dass sie sich trauen, neue und unkonventionelle Wege zu beschreiten und Weine herzustellen, die polarisieren. „Die intensive Farbe und sein knackiger Charakter machen unseren neuen Rosé zu einem modernen Allrounder, der perfekt in die junge, kreative Küche passt“, erklärt Kerstin, die sich nach Abschluss ihrer Meisterprüfung im Jahr 2016 als jüngste Kellermeisterin Österreichs einen Namen in der Branche gemacht hat.

Dankbar sind die beiden Schwestern ihrer Familie vor allem für das in sie gesetzte Vertrauen und die Weitergabe von jahrzehntelangem Know-how, das es ihnen ermöglichte, ihre eigene und ganz typische „Handschrift“ zu kreieren. „Unser Vater hat uns mitgegeben, dass Traubengesundheit, Sortentypizität und physiologische Reife die Voraussetzungen für exzellente Weine sind. Das Experimentieren mit Maische, die Hefelagerung und die damit einhergehende Schwefelreduktion im Wein, sowie das Spontanvergären waren Methoden, mit denen wir unsere eigene Linie fanden. Ein wesentlicher Unterschied zu den Sorten unseres Vaters ist auch, dass wir unseren Weinen mehr Zeit in der Reifung geben, was sie sehr lagerfähig macht und die Fruchtnuancen unverkennbar zum Vorschein bringt,“ so Kerstin.

Das Sortiment der Jungwinzerinnen ist seit ihren Anfängen stetig gewachsen. Waren es 2014 noch zehn verschiedene Weine, die das Label Die SCHWERTFÜHRERinnen trugen, sind es heute bereits zweiundzwanzig. Fragt man die Schwestern nach ihren Zukunftsplänen, ist sich das Duo einig: „Wir wollen nicht nur in Österreich ganz oben mitspielen, sondern uns auch international einen Namen machen. Das Wichtigste ist für uns aber, dass wir den Spaß an der Arbeit nicht verlieren und unser Familienbetrieb so harmonisch bleibt, wie er ist. Denn nur dann können wir weiterhin so viel Leidenschaft in unsere Weine stecken und immer mit vollem Einsatz an jedes neue Projekt und jede Ernte herangehen“.

Aktuell sind die Jungwinzerinnen dabei, gemeinsam mit der Familie ein neues Heurigen-Konzept umzusetzen. Dieses beinhaltet geänderte Heurigen-Öffnungszeiten und noch mehr Regionalität und Saisonalität auf der Speisekarte. Außerdem beschäftigen sie sich intensiv mit der Herstellung von alkoholfreien Alternativen wie Verjus und Traubenfrizzante, da die Nachfrage nach diesen Produkten immer größer wird.