Auch die Weinwirtschaft ist in den letzten Jahren mit neuen Trends im Konsumverhalten konfrontiert. So werden alkoholarme oder gar gänzlich alkoholfreie Weine immer beliebter – und zwar hauptsächlich bei jüngeren Zielgruppen. Dieser Entwicklung trägt die Weinbauschule Krems Rechnung und startete erste Versuche zur Alkoholreduktion von Wein.
Die Weinbauschule Krems geht mit der Zeit und setzt gemeinsam mit der Firma Sengl-Pridt aus Gols einen wichtigen Schritt in Richtung Innovation. Im Landesweingut Krems werden derzeit erste Versuche zur Alkoholreduktion von Wein durchgeführt – und das mit dem sogenannten Membransystem zur Alkoholreduzierung, das in Österreich erstmals zum Einsatz gekommen ist.
Dieses moderne Verfahren ermöglicht es, den Alkoholgehalt im Wein gezielt zu reduzieren, ohne dabei die sortentypischen Aromen und die Qualität des Weines zu beeinträchtigen. Besonders im Hinblick auf den wachsenden Trend zu alkoholfreien und alkoholreduzierten Weinen eröffnet diese Technologie neue Perspektiven für den österreichischen Weinbau. Bei dem Gegenstromverfahren werden Wein und Wasser in parallelen Leitungen transportiert. Dabei wandert ein Teil des Alkohols durch eine Membran. Der Alkoholgehalt des Weines nimmt entsprechend ab, und das Wasser wird mit Alkohol angereichert.
"Es handelt sich dabei um ein sehr schonendes System“, betont Kellermeister Rudolf Völker „Derzeit haben wir Kartons mit sechs Flaschen Wein im Verkauf. Ausgangswein ist ein Riesling mit 12,5 Volumenprozent Alkohol. Bei den anderen Flaschen handelt es sich um verschiedene Grade der Alkoholreduktion bis hin zum alkoholfreien Wein. Somit ist es möglich, sich einen geschmacklichen Überblick zu verschaffen“, so Völker.