Überblick über die Weinbaugebiete im Burgenland

von Lilo Werbach 26/01/2023
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Überblick über die Weinbaugebiete im Burgenland

Unter dem Einfluss des kontinental-heißen pannonischen Klimas wachsen auf einer Weinbaufläche von 11.772 Hektar im östlichsten Bundesland Österreichs neben komplexen Weißweinen und außergewöhnlichen Süßweinen die körperreichsten Rotweine Österreichs. Dabei gibt es bei den natürlichen Voraussetzungen nicht zu unterschätzende Unterschiede.

Wein Guide Austria hat sich einen Überblick über die unterschiedlichen Regionen verschafft.

Neusiedlersee – Pannonische Vielfalt

Östlich des Neusiedler Sees liegt ein wahres Mekka der heimischen Weinkultur. Sind es beim Weißwein neben der Leitsorte Welschriesling vor allem Weißburgunder und Chardonnay sowie aromatische Sorten, so steht im roten Segment der Blaue Zweigelt an der Spitze, begleitet von Blaufränkisch, St. Laurent und Blauburgunder sowie internationalen Varietäten. Nicht zu vergessen sind auch die spät gelesenen Süßweine, die zu den besten der Welt zählen.

Leithaberg – Vielfalt rund um Eisenstadt

Die besonders gebietstypischen Rot- und Weißweine werden unter der Bezeichnung Leithaberg DAC vermarktet. Der weiße Leithaberg DAC darf aus den Sorten Weißburgunder, Chardonnay, Neuburger und Grüner Veltliner gekeltert werden. Zugelassen sind auch Cuvées aus diesen Sorten. Der rote Leithaberg DAC ist nur von der Rebsorte Blaufränkisch erlaubt. Daneben wird im Gebiet westlich des Neusiedler Sees eine große Vielfalt anderer Sorten und Stile gepflegt.

Rosalia - das Urmeer und die Kelten

Das jüngste spezifische Weinbaugebiet des Burgenlandes hat eine lange Tradition. Bereits vor mehr als 2500 Jahren verarbeiteten die Kelten Trauben zu Wein. Die Kombination aus pannonischem Klima und geologisch jungen Ablagerungen eines Urmeeres begünstigt den Weinbau. Neben dem Rotwein spielen auch Rosé-Weine eine bedeutende Rolle.

Mittelburgenland – Blaufränkischland

Da fast drei Viertel der Weingärten rund um die Gemeinden Deutschkreutz, Horitschon, Lutzmannsburg und Neckenmarkt mit der Rebsorte Blaufränkisch bestückt sind, ist der inoffizielle Name „Blaufränkischland“ für das Weinbaugebiet Mittelburgenland durchaus berechtigt. Tiefgründige Lehmböden verleihen dem Blaufränkisch Frucht und Würze sowie Kraft und Ausdruck. Als DAC gefüllt, kommt der Blaufränkisch in drei Güte-Klassen (Klassik, Lage, Reserve) auf den Markt.

Eisenberg – Ein Berg als Namensgeber

Von Rechnitz im Norden bis Güssing im Süden erstreckt sich das Weinbaugebiet Eisenberg/Südburgenland. Bemerkenswert ist die elegant-mineralische Ausprägung des Blaufränkisch rund um den Eisenberg, die seine Herkunft unverwechselbar macht. Als Eisenberg DAC und Eisenberg DAC Reserve werden sie seit 2009 als kontrollierte Herkunftsweine auf den Markt gebracht. Einige Winzer füllen auch kernige Weißweine und die lokale Spezialität Uhudler.

Rust – süße Romantik am See

Die romantische Weinstadt Rust liegt mit ihren malerischen Häusern, den klappernden Störchen am Dach und den traditionsreichen Süßweinen im Keller am Westufer des Neusiedlersees. Seit fünf Jahrhunderten werden aus den edelfaulen Trauben die rosinierten Beeren händisch herausgebrochen und daraus Trockenbeerenauslesen gekeltert. 2020 wurde dafür rückwirkend auf den Jahrgang 2017 die geschützte Ursprungsbezeichnung Ruster Ausbruch DAC definiert. Bestimmte Weiß- und Rotweine können als Leithaberg DAC vermarktet werden.