Die Schlumberger-Kellerei in Wien
Die Schlumberger-Kellerei in Wien Döbling ist die älteste Sektkellerei Österreichs. Das weitläufige und mehrere Kilometer lange Kellerlabyrinth bietet eine faszinierende Mischung aus Innovation und Tradition. Der 300 Jahre alte Keller wurde von Karl Ritter von Ghega, dem späteren Erbauer der Semmeringbahn, zum heutigen Umfang ausgebaut. Mehrere Millionen Flaschen lagern hier im Schutz der Dunkelheit. Bei einer Führung durch diesen besonderen Ort wandeln Besucher*innen auf den Spuren des charakteristischen Prickelns im Schlumberger-Sekt, dass sich Robert Schlumberger 1842 erdacht hat: Brillant, prickelnd, harmonisch, unverkennbar im Geschmack und bis heute kompromisslos in der Qualität.
Was bedeutet die Méthode Traditionnelle“?
Seit 1842 wird die aufwendigste und traditionsreichste, aus der Champagne stammende „Méthode Traditionnelle“, im Hause Schlumberger mit größter Sorgfalt gepflegt und weiterentwickelt. Die feine Perlage des Sektes entsteht dabei während der zweiten Gärung direkt in der Flasche. Sorgfältiges Rütteln der Flaschen sammelt die Hefe im Flaschenhals und wird beim anschließenden Degorgieren (Enthefen) entfernt. Jede Flasche Schlumberger reift mindestens zwölf Monate auf der Hefe, die Reserve und Große Reserve sogar noch länger. Der Kellereipunkt auf dem Flaschenboden ist bei Schlumberger das Qualitätsmerkmal für die Herstellung nach der Méthode Traditionnelle.
Die erlesenen Grundweine für die Sekte stammen von österreichischen Vertragswinzern, die für höchste Schlumberger-Qualitätsstandards garantieren und regelmäßig kontrolliert werden. Die Grundlage ist die „Cuvée”. Diese behutsame Vermählung unterschiedlicher Weine garantiert die hohe Qualität und den typischen Geschmack. Die Cuvée wird mit „Tiragelikör” und im Keller selektionierter Hefe versetzt, welche sowohl den Reifungsprozess als auch die Aromabildung maßgeblich beeinflusst. In der Flasche setzt die zweite Gärung ein und die Hefe wandelt den Zucker des Tiragelikörs allmählich in Alkohol und Kohlensäure um. Dadurch entsteht das feine Bouquet und das zart prickelnde „Mousseux”.
Es wird gerüttelt und gefrostet
Nach der Reifung auf der Hefe wird jede Flasche in exakten Intervallen mit einer kräftigen Schüttel-Bewegung um ein Achtel gedreht und ein wenig steiler gestellt: Die Hefe löst sich von der Seitenwand und sammelt sich Schritt für Schritt im Flaschenhals. Beim Degorgieren wird die gesammelte Hefe durch Eintauchen des Flaschenhalses in ein Eisbad gefroren. Der Eigendruck, der während der Gärung entstanden ist, schleudert dieses Depot beim Öffnen des provisorischen Kronenkorks aus der Flasche. Im Anschluss wird jede Flasche mit der „Dosage“ vollendet, welchen den Süßegrad bestimmt. Diese prägt den endgültigen Geschmack jeden Schaumweins und wird vom Kellermeister als das Geheimnis des Hauses gehütet. Schlumberger hat mehrfache Auszeichnungen für Sekt im Bereich „Brut“. Nach Zugabe der Dosage werden die Flaschen mit einem Naturkorken verschlossen. Dieser wird im Anschluss mit einer Agraffe gesichert, um den Korken in der Flasche zu halten. Der bei Schlumberger verwendete Naturkork stammt überwiegend aus Spanien und Portugal.
Schon überzeugt für einen Besuch?
In den Kellerwelten werden drei Touren angeboten: Sparkling-, Klassik- und Rosé-Tour sowie eine Connaisseur-Tour; jeweils mit anschließender Verkostung im Shop. Besucher*innen können sich persönlich beim Rütteln von Schlumberger-Flaschen versuchen, interessante Details rund um die „Méthode Traditionnelle“ erfahren und die österreichische Antwort auf Champagner verkosten. Die Touren finden jeden Freitag und Samstag ab 16:00 Uhr statt und zu den üblichen Öffnungszeiten am Freitag und am Samstag von 11:00 bis 18:00 Uhr ist die Besichtigung mit Audio-Guide in acht Sprachen möglich. Eintrittskarten und Gutscheine für einen Besuch können jederzeit gebucht werden.
Nähere Infos:
Schlumberger Kellerwelten
1190 Wien, Heiligenstädter Straße 39
kellerwelten@schlumberger.at, www.schlumberger.at/kellerwelten
