Die Erfolgsgeschichte der pilzwiderstandsfähigen Rebsorten – kurz PiWi – setzt sich fort, denn immer mehr Winzer:innen setzen auf diese nachhaltigen Sorten, die mit weniger Pflanzenschutz auskommen und gleichzeitig spannende Geschmackserlebnisse bieten. Nun wurden bei den PIWI Wine Awards Austria 2025 erneut starke Statements für die Zukunft des Weinbaus gesetzt.
Bereits zum siebenten Mal richtete der gemeinnützige Verein PIWI Österreich heuer den größten Wettbewerb seiner Art im deutschsprachigen Raum aus und konnte mit 204 eingereichten Weinen von 84 Weingütern neue Rekordmarken setzen. Besonders erfreulich: Die geografische Vielfalt der Teilnehmer – von Vorarlberg bis zum Burgenland waren acht Bundesländer vertreten. Und damit wird auch deutlich, das PiWi keine Nische mehr ist, sondern eine Bewegung, die quer durch Österreichs Weinlandschaft zieht.
Zu den am häufigsten vertretenen Sorten zählten Donauriesling, Muscaris und Souvignier gris bei den Weißweinen sowie Cabernet Jura bei den roten Einreichungen. Die meisten Weine kamen aus Niederösterreich (80), gefolgt von der Steiermark (76). Auffällig stark vertreten war auch das sogenannte „Weinbaugebiet Bergland“, zu dem Kärnten, Tirol, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg gehören – Regionen, in denen PiWi-Sorten besonders gerne kultiviert werden.
Vorarlberg überrascht: Schlossgugger gewinnt Weißwein-Kategorie
Ein Highlight der diesjährigen Prämierung: Das Weingut Schlossgugger aus Lustenau sicherte sich als erstes Vorarlberger Weingut überhaupt einen Kategoriesieg. Der Betrieb des Textilunternehmers Stefan Grabher und Kellermeisters Harry König überzeugte mit einer Cuvée aus Muscaris und Blütenmuskateller, die nicht nur Gold gewann, sondern auch die höchste Bewertung in der Kategorie Weißwein-Cuvée erreichte. Auch der rote Leon Millot des Hauses wurde mit Silber ausgezeichnet. „Unsere Weine sind unfiltriert, spontanvergoren und dürfen Charakter zeigen – wir setzen bewusst auf Individualität und Handwerk“, erklärt Kellermeister König. Die Überraschung aus Lustenau zeigt eindrucksvoll, wie auch abseits der klassischen Weinregionen neue Impulse gesetzt werden.
Blindverkostung nach internationalem Standard
Die Bewertung erfolgte durch eine Fachjury im Rahmen einer anonymisierten Blindverkostung im Sensorikraum der Versuchsstation Haidegg in Graz. Bewertet wurde nach dem internationalen 20-Punkte-System. Insgesamt wurden Sieger in 12 Kategorien gekürt – ein spannender Querschnitt durch das aktuelle PiWi-Schaffen in Österreich.