Gute Ernteaussichten dank idealer Reifebedingungen

von Alexandra Otto 30/09/2025
Nachrichten
Gute Ernteaussichten dank idealer Reifebedingungen

Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber dürfen sich auf einen besonders fruchtigen und trinkfreudigen Weinjahrgang 2025 freuen, denn der wechselhafte Witterungsverlauf hat ideale Bedingungen für die Reife und Aromaausbildung der Trauben geschaffen. 

Nach dem schwierigen Weinjahr 2024 bedeutet die heurige Prognose von Österreichs Weinbaupräsident Johannes Schmuckenschlager eine Rückkehr zur Normalität, da die heimischen Winzerinnen und Winzer mit einer stabilen Erntemenge rechnen und Weinliebhaber mit vielversprechenden Qualitäten locken. Nach einer extrem kleinen Ernte 2024 wird heuer wieder eine gute Durchschnittsmenge von rund 2,5 Mio. Hektolitern erwartet - obwohl die Hauptlese zwar in etwa ein bis zwei Wochen später als im Vorjahr startet(e), liegt sie damit aber im üblichen Zeitfenster. „Die Winzerinnen und Winzer haben heuer wieder ihr Bestes gegeben, um gesunde Trauben zu erzeugen“, so der Weinbaupräsident und konkretisierte: „Wir dürfen uns auf Trauben mit ausgewogenem Zucker-Säure-Verhältnis und feiner Aromatik freuen. Mit der Lese 2025 erwarten wir einen fruchtigen, etwas leichteren Jahrgang und das ist genau das, was momentan am nationalen und internationalen Weinmarkt gefragt ist. Dieser Jahrgang hat das Potenzial, dem gesamten Weinmarkt wichtige Impulse zu geben.“

Der Grund für die Jubelstimmung liegt im Winter 2024/25, der zwar kühler als im Jahr davor war, jedoch ohne lange Kälteperioden. Die Frühlingsmonate März und April brachten wechselhafte Temperaturen. Anfang April traten kurze Kälteeinbrüche auf, die den Reben jedoch nichts anhaben konnten, da es noch keinen Rebaustrieb gab. Dieser erfolgte schließlich Mitte bis Ende April. Durch die eher kühlen Bedingungen im Mai begann die Rebblüte rund zwei Wochen später als im Vorjahr, lief aber relativ zügig ab. Nach einem trockenen Frühjahr sorgten Niederschläge im Mai und Juni für eine gute Wasserversorgung. „Die Professionalität unserer heimischen Winzerinnen und Winzer bei der Gesunderhaltung der Reben zu diesem wichtigen und empfindlichen Vegetationszeitpunkt hat sich hier einmal mehr gezeigt“, so Schmuckenschlager. Die erste Hitzeperiode im Juni und Anfang Juli beschleunigte das Wachstum, während der kühlere Juli immer wieder notwendige Niederschläge brachte. Im August kamen schließlich warme Tage und kühle Nächte – perfekte Bedingungen für eine optimale Reife und die Ausprägung feiner Aromen. 

Die Winzerinnen und Winzer sind allerdings auch mit den verschiedensten Herausforderungen konfrontiert. So breiten sich durch den Klimawandel immer mehr neue invasive Schädlinge in Österreichs Weingärten aus. Neben der bereits länger auftretenden Kirschessigfliege hat sich auch die Amerikanische Rebzikade großflächig etabliert. Sie überträgt die für die Reben gefährliche Phytoplasmose „Goldgelbe Vergilbung“, die derzeit besonders in der Südoststeiermark und teilweise im Südburgenland Gegenmaßnahmen erfordert.