Die Umwelt und der österreichische Weinbau

von Lilo Werbach 22/01/2024
Nachrichten
Die Umwelt und der österreichische Weinbau

Unsere heimischen Winzer lieben die Natur und gehen respektvoll mit ihr um.

Umweltschutz und eine sorgsame Handhabung der natürlichen Ressourcen haben bei uns einen hohen Stellenwert. Deshalb ist es auch wenig überraschend, dass Österreich beim Thema umweltbewusster Weinbau global gesehen an der Spitze liegt und das aus mehreren Gründen.

Die traditionelle Kleinstruktur der österreichischen Weinbaubetrieben fördert die Arbeit Hand in Hand mit der Natur. Im Schnittt bewirtschaftet ein heimischer Weinbaubetrieb nur ca. 4 ha Weingarten, teils geprägt durch Steil- und Terrassenlagen. Hier ist Handarbeit im Einklang mit den vorhandenen Ressourcen gefragt. Dadurch wird auf ganz natürliche Weise die Biodiversität in kleineren Weingärten gefördert, im Kontrast zu Monokulturen auf Großflächen in anderen Weinbauländern. Naturnahe Bewirtschaftung ist in Österreich somit kein neuer Trend, sondern hat lange Tradition.

Im österreichischen Weinbau ist generationenübergreifendes Arbeiten eine Selbstverständlichkeit!

95 % der Betriebe werden von Familien geführt. Handarbeit und der sorgsame Umgang mit natürlichen Ressourcen sind seit Generationen selbstredend. Auch behutsame und treffsichere Anpassungsstrategien im Angesicht des Klimawandels werden durch diese Art der Betriebsführung möglich und führen zum Erfolg. Dies garantiert auch in Zukunft intakte Böden und widerstandsfähige Reben.

2015 wurde mit dem Gütesiegel „Nachhaltig Austria“ ein umfassendes, wissenschaftlich basiertes Programm mit quantitativ messbaren Ergebnissen zur Förderung einer nachhaltigen Arbeitsweise im österreichischen Weinbau geschaffen. 25 % der Weinbaufläche werden bereits gemäß der „Nachhaltig Austria“ Zertifizierung bewirtschaftet.

22% der Weinbauflächen werden mittlerweile biologisch bewirtschaftet und Österreich liegt dadurch weltweit unter den Top 3. Auch eine biodynamische Produktionsweise, die den Winzern eine autarke und unabhängige Vinifizierung ohne externe Hilfsmittel ermöglicht, liegt im Trend. Bereits ca. 15 % der Bio-Weinbaufläche in Österreich wird biodynamisch bewirtschaftet,– das entspricht 3 % der Gesamtweinbaufläche. Die Verbände Demeter und respekt-BIODYN geben die  Richtlinien zum biodynamischen Weinbau für ihre Mitglieder vor. Eine Bio-Zertifizierung ist dabei Voraussetzung.

Ein schönes Fazit

Addiert man alle Flächen, die biologisch, biodynamisch oder gemäß „Nachhaltig Austria“ bewirtschaftet werden, ergibt sich ein beachtlicher Anteil von rund 40 Prozent der österreichischen Weinbaufläche, der kontrolliert umweltbewusst bewirtschaftet wird (18.785 ha von 44.537 ha exklusive Überschneidungen).