Champagner nach der „Méthode non conventionnelle“

von Alexandra Otto 15/03/2022
Nachrichten
Champagner nach der „Méthode non conventionnelle“

Der Genuss einer Doppelmagnum eines edlen Champagners ging für neun Personen in Deutschland nicht gut aus. Die Drei-Liter-Flasche Moët Hennessy enthielt nämlich statt Champagner den Ecstacy-Wirkstoff MDMA.

Champagner trinken kann auch böse ausgehen. Nach dem Konsum von Champagner aus einer Drei-Liter-Flasche der Marke Moët & Chandon ist in Weiden in der Oberpfalz eine Person gestorben und acht weitere wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Bei den Ermittlungen der Polizei ergab sich, dass in den Flaschen statt Champagner der Ecstacy-Wirkstoff MDMA abgefüllt war. Kurz davor gab es einen ähnlichen Fall in den Niederlanden, wobei vier Personen Vergiftungen erlitten.

Die Großflaschen wurden laut deutschem Bundeskriminalamt mutmaßlich zum Schmuggel der Drogen präpariert. Sie wurden geöffnet, der Champagner darin entfernt – das schmerzt uns Freunde edler Tropfen sehr – und mit MDMA gefüllt sowie neu verkorkt und mit Agraffe und Kapsel versehen. Das Bundeskriminalamt der Nachrichtenagentur dpa teilte mit, dass organisierte Drogendealer immer wieder mit teils „sehr unkonventionellen Methoden“ versuchen, Drogen zu schmuggeln. Allerdings lägen keine Erkenntnisse darüber vor, dass in Europa gezielt Champagnerflaschen zum MDMA-Transport genutzt würden. Bereits 2018 wurde in Australien flüssiges MDMA in Champagnerflaschen gefunden. Daher ermittelt derzeit die Polizei, ob die Konsumenten in Weiden und in den Niederlanden möglicherweise Opfer von Irrläufern eines größeren internationalen Drogendeals gewesen sein könnten.

Produzent Moët Hennessy kooperiere „voll und ganz“ mit den Behörden und unterstütze sie bei den Ermittlungen. Man fand heraus, dass die manipulierten Flaschen Moët & Chandon Ice Imperial von Privatpersonen im Internet bestellt wurden. Moët Hennessy wies in einer Mitteilung darauf hin, dass flüssiges MDMA „weder wie Champagner aussieht, noch seine Eigenschaften hat“. Es perlt nicht, hat eine rotbraune Farbe und riecht nach Anis. Schon kleinste Mengen können schwere gesundheitliche Schäden verursachen.

Unser Fazit: Champagner in gut sortierten Geschäften oder in Supermärkten kaufen. Und wenn es nicht Champagner sein muss, unsere empfohlenen und bewerteten Schaumweine aus dem Wein Guide Österreich Weiß Austria auswählen. Es lohnt sich!