Weine zu bewerten, ist immer eine persönliche Sache und über Geschmack lässt sich vielleicht nicht streiten, sehr wohl aber diskutieren. Wir erklären, wie die Bewertung für den Rot- und Süßwein Guide Austria 2025 funktioniert.
Für die Ausgabe des Rot- und Süßwein Guide Austria 2025 haben 75 Winzerinnen und Winzer insgesamt 197 Weine eingereicht, hauptsächlich aus den Jahrgängen 2022 und 2021. Bewertet werden die eingereichten Weine im internationalen 100-Punkte-System und die Reihung innerhalb der einzelnen Rankings resultiert aus dem Punkteschnitt der Jury auf zwei Dezimalstellen gerundet. Im Sinne der besseren Transparenz und zum aussagekräftigeren Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Bewertungsinstitutionen wird nur die ganzzahlig gerundete Punktezahl angegeben. Weine, bei denen aufgrund der Entwicklung im Glas und bei der Nachverkostung davon ausgegangen werden kann, dass sie in der Zukunft ihre Qualität noch besser zeigen werden, erhalten zusätzlich ein „+“ hinter der Punktezahl.
DIE VERKOSTUNG
Verkostungen werden ausschließlich verdeckt vorgenommen. Zeitgleich werden drei Weine der gleichen Kategorie in zufälliger Reihenfolge eingeschenkt und über 20 Minuten sensorisch begutachtet, sodass auch die Entwicklung im Glas in die Wertung einfließen kann. Verkostet wurde für den Rot- und Süßwein Guide Austria 2025 aus Sophienwald-Burgund-Gläsern der Collection PHOENIX, die für Johannes Fiala die besten Gläser für mittelkräftige bis kräftige Rotweine sind. Die Süßweine und Spezialitäten wurden aus Sophienwald-Bordeaux-Gläsern verkostet.
Um die Entwicklung besser einschätzen zu können, werden alle geöffneten Flaschen circa sechs Stunden nach der Blindverkostung nochmals verkostet. Weine, die signifikant zulegen, werden an den Folgetagen erneut der Jury blind zur Nachverkostung kredenzt. Pro Juror wird für die Bewertung in so einem Fall die höhere Punktezahl aus Haupt- und Nachverkostung herangezogen.
DAS VERKOSTER-TEAM
DI JOHANNES FIALA - Weinakademiker, Weinjournalist und Weinhändler
„Meine große Leidenschaft ist die Bewertung und Beschreibung von Weinen. Als engagierter Juror bei zahlreichen nationalen und internationalen Weinwettbewerben konnte ich viel Verkostungserfahrung sammeln. Seit 2015 stammen die Weinbeschreibungen im Rot- und Süßwein Guide Austria und im Weißwein Guide Austria aus dem medianet Verlag aus meiner Feder und so habe ich mein Hobby – das verdeckte Weinverkosten - zum Beruf gemacht. Als Informatiker und Weinjournalist fühle ich mich der Genauigkeit und Objektivität verpflichtet.“
ADI SCHMID - Sommelier-Ikone und Weinjournalist
Er ist eine Legende und ein Diamant in der heimischen Weinszene, denn fast 41 Jahre lang hat Adi Schmid nicht nur die Weingeschicke im Zwei-Sterne- und Vier-Hauben Restaurant Steirereck gelenkt, sondern auch den umfangreichen Weinkeller betreut. Seine Weinkompetenz ist allumfassend und vor allem ist er Zeitzeuge des österreichischen Weinwunders und somit im Verkosterteam unentbehrlich.
MAXIMILIAN KIRSCHNER - Student der Weinakademie, Whisky- und Kaffee-Experte, Lektor
„Meine große Leidenschaft umfasst neben dem kulinarischen Genuss vor allem die Sensorik von Getränken und hier ist Wein mit seinen vielfältigen Ausdrucksformen die Nummer eins. Im Wahrnehmen von Sinneseindrücken ist Genauigkeit gefragt, die auch für das Lektorieren unabdingbar ist. So gingen schon zahlreiche Masterarbeiten durch meine Hände.“
ALEX HIRT - Weinakademiker und Weinexperte
„Über das Verkosten im privaten Bereich habe ich die Liebe zum Wein entdeckt. Durch den Abschluss der Weinakademie, den Erfolg als ‚Weinkenner des Jahres‘ und dem Masterstudium ‚Internationales Weinmarketing‘ lernte ich Wein noch mehr zu lieben und habe ihn als Mitglied in mehreren österreichischen Verkostungspanels zu meinem Beruf gemacht .“
JOHANNES MAYER - Chefsommelier Hotel Sacher, Wien
„Seit meiner Ausbildung zum Restaurantfachmann im Hotel Sacher in Wien bin ich bald 30 Jahre in dem Traditionshaus tätig. 2005 habe ich die Restaurantleitung im ‚Anna Sacher‘ übernommen, wo ich nun seit einigen Jahren Chefsommelier bin. Meine persönliche Leidenschaft zum Wein kann ich auch in meinem Beruf ausleben und das macht mich glücklich.“
ING. MARTIN MEJZLIK - Weinakademiker, Geschäftsführer
„Seitdem ich vor vielen Jahren mit dem Thema Wein erstmals in Berührung kam, hat mich die faszinierende Welt der Weine nicht mehr losgelassen. Durch das Studium an der Weinakademie konnte ich meiner große Leidenschaft nachgehen und noch tiefer in die heimische und internationale Weinwelt eintauchen. Bei den zahlreichen Verkostungen liebe ich es, neue und spannende Facetten der Weine zu entdecken.“
KEIKO SAKURADA - Diplom-Sommelière und -Barkeeperin, Kikisake-shi
„Ich komme aus der Präfektur Yamanashi in Japan, woher auch die bekannte autochthone Rebsorte Koshu stammt. In Österreich habe ich meine Begeisterung für Wein entdeckt und mein Fachwissen bei der Ausbildung zur Diplom-Sommelière entwickelt. Seit 2018 nehme ich an nationalen und internationalen Weinbewertungen teil und berate für die Firma Heinemann Austria am Flughafen Wien Kunden aus aller Welt über Wein und Spirituosen.“
DI JÖRG TRONDL - Weinakademiker, Architekt, Winzer und Weinhändler
„Im Hauptberuf Architekt nutze ich die verbleibende Zeit, um mich intensiv mit allen Facetten des Weines auseinanderzusetzen. Als Betreiber einer Weinhandlung und einerseits mit der Führung eines eigenen kleinen Weinbaubetriebes („Helden der Weinberge“) betraut, andererseits als Mitglied in unterschiedlichen Verkostungspanels tätig, ist es immer wieder ein spannendes Unterfangen, neue Facetten und Stilistiken zu entdecken."