2021: Ein Traumjahrgang für den österreichischen Wein

von Alexandra Otto 15/03/2022
Nachrichten
2021: Ein Traumjahrgang für den österreichischen Wein

Es ist an der Zeit, auch einmal das Positive an dem Jahr 2021 zu sehen - zumindest, was den österreichischen Wein betrifft. Aus perfektem Lesegut wurden ausgereifte und kristallklare Weine gekeltert, die noch lange in Erinnerung bleiben werden. Das optimale Wetter im Herbst und der späte Austrieb, der die Knospen vor Spätfrösten bewahrt hat, sorgte für elegante und gut ausbalancierte Weißweine sowie kraftvolle und spannungsgeladene Rotweine.

Durch die optimalen Bedingungen liegt der Erntemenge des Jahrgangs 2021 von rund 2,4 Millionen Hektoliter im langjährigen Durchschnitt. Das bietet Grund zur Freude, denn europaweit verlief 2021 im Vergleich weniger positiv: deutsche Weinbaugebiete erlitten drastische Ernteeinbußen; ebenso mussten Italien, Frankreich und Spanien teils empfindliche Verluste hinnehmen, überwiegend aufgrund von Spätfrösten. Alle österreichischen Weinbaugebiete haben hingegen von diesem Jahr profitiert. In Niederösterreich entstanden extraktreiche, frische Weißweine mit Aromenvielfalt und rassiger Säurestruktur durch hohe Zuckerreife. Besonders zugute kommt das der niederösterreichischen Paradesorte, dem Grünen Veltliner. Aber auch die Rieslinge zeigen sich vielversprechend und vollreife Sauvignon Blancs und Chardonnays sowie aromatische Muskateller entzücken unsere Gaumen.

Ähnlich erfreuliche Resultate erbrachte die Weinlese in Wien: Am Nussberg, Bisamberg und Maurerberg rechnet man mit ganz starken Wiener Gemischten Sätzen. Auch Burgenlands Winzer*innen sind nach einem Traumherbst und der spätesten Lese seit vielen Jahren von der exzellenten Qualität der Jungweine begeistert. Die Weißweine verbinden Frische und Vitalität mit tiefer, glasklarer Frucht; hohe Reife und rassige Säure geben ihnen den letzten Schliff.  Auch die Rotweine und Dessertweine konnten von diesen optimalen Voraussetzungen profitieren, allen voran die beiden Rotweinsorten Zweigelt und Blaufränkisch. In der Steiermark hatte man zwar die kleinste Weinernte seit 2016. Die unerwartet lange herbstliche Schönwetterperiode sorgte dann doch für strahlende Gesichter bei den Weinbautreibenden. Aufgrund des perfekten Traubenmaterials überzeugten bereits die Jungweine durch Balance, eine klare Fruchtexpression, Eleganz und Rasse.

In den oberösterreichischen Weinenklaven profitierte man ebenfalls von den gleichen prachtvollen Herbsttagen wie im angrenzenden Niederösterreich. Das Ergebnis bei Chardonnay und Sauvignon Blanc sind ausgereifte und fruchtbetonte Weine voll Pikanz und Spannkraft. Kein Bundesland verzeichnete im letzten Jahrzehnt eine derart rasante Zunahme der Rebfläche wie Kärnten; analog dazu stieg auch die Qualität der Weine in beachtlichem Ausmaß. Der Jahrgang 2021 bescherte den Kärntner Winzer*innen nach idealem Blütewetter und einem warmen und trockenen Herbst reife und gesunde Trauben.